Nationalpark Ordesa und Monte Perdido: Welterbe in den Pyrenäen

Der zum Weltnaturerbe zählende Nationalpark mit tiefen Schluchten, reißenden Bergbächen, neugierigen Geiern am Wegesrand und Adlern am Himmel, gehört zu den landschaftlichen Sehenswürdigkeiten in den Pyrenäen von Aragón. Er wurde bereits 1918 ausgewiesen und ist der älteste Nationalpark der Pyrenäen. Als zweitältester Nationalpark Spaniens zählt er seit 1997 auch zum UNESCO-Welterbe.

Die Gipfel der Pyrenäen in den nördlichen Bergregionen Aragóns (Aragonien) überschreiten die 3.000 Meter-Marke. Das höchste europäische Kalksteingebirge rund um das Monte Perdido Massiv (3.348m) zeichnet sich durch tiefe Schluchten und schroffe Felsformationen aus. Auf 2.800 m Höhe bildet die Brecha de Rolando (Rolandsbresche) einen natürlichen Übergang nach Frankreich. Karge Felswände werden durch das Grün der Tannen- und Buchenwälder und Weide-Hochflächen eingerahmt, Bergbäche mit klarem Wasser mäandern zwischen Granitblöcken und über Stromschnellen um dann in ruhige Becken zu münden, die zum Baden einladen. Einzigartig ist die Fauna und Flora dieser Bergregion, es finden sich hier die tiefsten Schluchten der Iberischen Halbinsel mit bizarren Felsformation und vielen Pflanzen- und Tierarten die in weiten Teilen Europas bereits ausgestorben sind, wie z.B. der Braunbär und Greivogelarten wie Kaiseradler, Schmutz- und Bartgeier.

Westlicher Teil: Torla-Ordesa
Der Zugang zum westlichen Teil des Nationalparks erfolgt über das Dorf Torla. Hier gibt es einen großen Besucherparkplatz, ein Informationszentrum und einen Busshuttle in das Hochtal Valle de Ordesa. Die Busse fahren in der Osterwoche und zwischen Juli bis Anfang Septemberzur Pradera de Ordesa mit einer kleinen Bar. Von hier aus starten viele Wanderwege durch den Nationalpark wie z.B. entlang des Flusses Arazas bis hinauf zur Berghütte Refugio de Góriz. Eine beliebte Wanderung führt zum Circo de Soaso mit atemberaubenden Ausblicken auf die Schlucht des Río Arazas (Dauer fünf bis sieben Stunden).

Östlicher Teil: Monte Perdido
Im östlichen Teil sind es drei Täler, die einen Zugang zum Nationalpark bieten. Die Straße führt durch das Schluchtental Valle de Añisclo, von einem Parkplatz führt ein Wanderweg in die gleichnamige Schlucht. Zwischen Aínsa und Bielsa zweigt die Straße nach Escuaín ab, die zu der Schlucht Gargantas de Escuaín führt. Das Zentrum des östlichen Nationalparks ist das Bergdorf Bielsa. Von Bielsa führt das Tal Valle de Pineta in Nordwestrichtung direkt auf das Massiv des Monte Perdido zu. Am Ende des Tales befindet sich der traditionelle Parador (Hotel) in traumhafter Lage.

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