KATALONIEN zum 150. Geburtstag des Architekten Puig i Cadafalch

KATALONIEN Barcelona Städtereise-Tipp zum 150. Geburtstag des Architekten Puig i Cadafalch

Antoni Gaudí, Lluis Domènech i Montaner und Josep Puig i Cadafalch sind die bekanntesten Vertreter des katalanischen Modernismus. In diesem Jahr wird dem Architekten Puig i Cadafalch besondere Aufmerksamkeit zuteil, da 2017 sein 150. Geburtstag gefeiert wird. Er war, wie man heute sagen würde, ein Multitalent, der in großem Maß die katalanische Kunst, Kultur und Gesellschaft als Architekt, Stadtplaner, Schriftsteller, Intellektueller, Dozent und Politiker beeinflusste.

Puig i Cadafalch fungierte von 1917 bis 1925 als Präsident der Mancomunitat de Catalunya. Gleichzeitig war er als Experte für römische Kunst und Archäologe maßgeblich an den Ausgrabungen der Ruinen von Empúries beteiligt. Er leitete das Instituts d'Estudis Catalans. Und natürlich war er einer der produktivsten Architekten und Stadtplaner in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Der am 17. Oktober 1867 in Mataró geborene Gesamtkünstler entwickelte sich zu einer der wichtigsten Persönlichkeiten der katalanischen Nationalbewegung. Als Architekt schuf er eine Reihe von modernistischen Wahrzeichen, die untrennbar mit Barcelona verbunden sind. Tausende von Touristen suchen jedes Jahr seine faszinierenden Gebäude wie die Casa Amatller, die Casa Martí (Els Quatre Gats), die Casa Terrades (Casa de les Punxes) und die Casa Macaya auf. Die Besucher sind beeindruckt vom Gestaltungswillen des Architekten, der sich von den traditionellen Formen katalanischer Villen, von der Gotik und von neuen Strömungen aus Nordeuropa inspirieren ließ. Er verwendete zu seiner Zeit ungewöhnliche Materialien wie Stein, Ziegel und Schmiedeeisen, um seinen Gebäuden ein mittelalterliches Flair zu verleihen.

Josep Puig i Cadafalch war auch ein Meister der Industriearchitektur, was sich an solch bedeutenden Gebäuden wie der Casaramona-Fabrik zeigt. Ausgehend vom Modernismus entwickelte er mit der Zeit eine zunehmend rationalistische Architektur, die in seiner letzten monumentalen Noucentista-Periode kulminierte. Das beste Beispiel hierfür stellt die Bebauung der Plaça Espanya als Tor zur Internationalen Ausstellung von 1929 dar.

Im Rahmen des Josep Puig i Cadafalch-Jahres, das im Januar mit einer großen offiziellen Zeremonie im Palast der Generalitat eröffnet.wurde, werden Konferenzen, Ausstellungen, Tagungen, Seminare und Touren organisiert.

Zu den besonderen Programmpunkten des Jubiläums zählt der Kongress über „Puig i Cadafalch, Architekt aus Katalonien", der im Oktober in Barcelona und Mataró stattfindet. Die Ausstellung "J. Puig i Cadafalch. Architektur, Geschichte, Kunst und Politik" wird gemeinsam vom Museum für Katalanische Geschichte“ und dem Katalanischen Nationalarchiv kuratiert. Ein Dokumentarfilm, der vom Katalanischen Ministerium für Kultur und Fernsehen gefördert wird, soll dazu beitragen, die allgemeine Kenntnis über den Architekten mit dem facettenreichen Charakter zu erweitern.

Das Puig i Cadafalch-Jahr bietet eine gute Gelegenheit, auf der Modernismusroute durch Barcelona und Umgebung die zahlreichen Zeugnisse ihrer begnadeten Schöpfer zu besuchen.

 

©OET2017

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