ASTURIEN Archäologie und Akustik - Klangerlebnisse der besonderen Art in der Höhlenwelt Asturiens

Während die Höhle von Altamira in Kantabrien wegen ihrer aufsehenerregenden Höhlenmalereien Speläologen und Hobbyhöhlenforschern auf internationaler Ebene ein Begriff ist, ist das benachbarte Höhlenkunstparadies Asturien weit weniger bekannt.

Doch auch in dieser Region im Norden Spaniens ist die Vorgeschichte anhand von Malereien und Ritzungen in spektakulären Höhlen präsent. Besonders beeindruckend zeigt sich die Höhle Tito Bustillo, in der Spuren von Jägern und Sammlern des Jungpaläolithikums  zu finden sind. Die Ritzungen von Hirschen, Pferden und Frauenfiguren aus der Zeit zwischen 25.000 und 10.000 v. Chr. können bei der Besichtigung von einem Besuchertunnel aus gut betrachtet werden.

Zum Höhlennetz der Tito-Bustillo-Höhle gehört auch die bis zu 40 Meter hohe Cuevona de Ardines, zu der man 300 Stufen hinaufsteigen muss. Früher existierte wahrscheinlich ein Zugang zum östlichen Sektor des Höhlensystems, jedoch wurde die Verbindung zwischen den beiden Höhlen durch einen Einsturz vor tausenden von Jahren erschwert. In den kreisförmige Hauptsaal der Höhle mit einem Durchmesser von etwa 80 m tritt durch kegelförmige Wände, deren Scheitelpunkt eingebrochen ist, aus 70 m Höhe das Tageslicht ein.

Bemerkenswert sind die immensen Ausmaße des Hauptsaals. Die  heute von einer Öffnung durchbrochene Decke erreicht eine Höhe von 40 m. Aufgrund ihrer durch den Lichtschacht noch verstärkten Schönheit war die Höhle seit alters her bekannt und wurde auch frühzeitig erforscht. Die am Ende des 19. Jh. durchgeführten Ausgrabungen zählten zu den ersten ihrer Art in der kantabrischen Region.

Die Geologie der Ardines-Höhle bewirkt eine unnachahmliche Resonanz. Studien zeigen, dass die Urmenschen die Position ihrer Bilder nach der Qualität der Akustik der Höhle auswählten. Die Höhlenräume wirken wie große Resonanzkörper, die durch menschliche Stimmen und Musikinstrumente in Schwingung gebracht werden.

© OET

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