Ost-Andalusien: Vulkanküsten-Wanderung am Cabo de Gata

Ost-Andalusien: Vulkanküsten-Wanderung am Cabo de Gata

8-tägige Wanderreise

Wanderreise entlang weisser Traumstrände und vulkanischer Felsklippen

Der Naturpark Cabo de Gata zählt zu den unbekanntesten Abschnitten der spanischen Mittelmeer-Küste: das letzte großflächig unverbaute Küstengebiet in der andalusischen Provinz Almería mit Halbwüsten, vulkanischen Bergen und kargen Landschaften. Sie wandern entlang einsamen Stränden und steilen Felsklippen zwischen Agaven und Kakteen. Mit sehr wenig Jahresniederschlag ist die Region die trockenste in Europa; da es jedoch zudem in engem Kontakt mit dem Meer steht, konnten sich hier einzigartige Landschaften und Lebensräume ausbilden. Die klaren, kräftigen Farben des blauen Meeres, der weissen kubischen Häuser, der roten Erde und schwarzen Vulkanfelsen sind absoluter Anziehungspunkt!

Wälder sind so gut wie nicht vorhanden, stattdessen dominieren trockenresistente Sträucher und endemische Pflanzenarten. Die Steppen- und Salinen-Regionen sind ein Eldorado für Vogelbeobachter: Arten wie Sand- und Spießflughuhn, Triel, Dupont-Lerche und der Wüstengimpel sind hier heimisch. In den Feuchtgebieten und an der Küste gesellen sich zudem Wasservögel hinzu. Auch unter Wasser bietet der Naturpark Cabo de Gata mit 63km Küstenlinie eine Vielfalt mit rund 1.400 marinen Arten - das größte marine Schutzgebiet Andalulsiens.

Kulturell begegnen Sie Spuren vergangener Epochen – von phönizischen Salinenanlagen, Wehranlagen aus maurischer Zeit, alte Windmühlen und die verlassenen Goldminen bei Rodalquilar.Sie entdecken ehemalige Filmsets und lernen die faszinierende, afrikanisch anmutende Architekltur und Landschaft  kennen.

  • einsame Buchten und wilde, vulkanische Steilküste
  • köstliche landestypische Gastronomie
  • Leichtes Wandern ohne Gepäck: individuell und unbeschwert unterwegs.

Reise auf einen Blick

  • Reisedauer: 8 Tage / 7 Nächte
  • Reiseart: Individuelle Wanderreise ohne Gepäck
  • Etappen: 5 Wandertage durch den Naturpark Cabo de Gata
  • Schwierigkeit: leicht bis moderat
  • Unterkünfte: handverlesene, charmante Hotels und Landhäuser
  • Gepäcktransport: inklusive (1 Gepäckstück pro Person)
  • Leistungen: Wegbeschreibung, Kartenmaterial, GPS-Tracks

Beste Reisezeit für das Cabo de Gata

Der Naturpark Cabo de Gata liegt in einer der trockensten Regionen Europas – mit rund 3.000 Sonnenstunden im Jahr und weniger als 200 mm Niederschlag. Das Klima ist mediterran-arid: milde Winter, warme Frühjahre und sehr heiße, trockene Sommer.

Ideal für Wanderreisen sind die Monate März bis Mai sowie September bis Anfang November. Dann zeigt sich die Landschaft von ihrer schönsten Seite:
Im Frühjahr blühen duftende wilde Kräuter und Zwergpalmen in der Halbwüste, die Luft ist klar. Angenehme Temperaturen zum Wandern zwischen 18 und 25 °C.
Der Herbst bringt sanftes Licht und warme Meerwassertemperaturen von bis zu 24 °C – herrlich zum Wandern und Baden. Die Sonne steht tiefer, das Licht ist weicher, und die Küste zeigt ihr intensives Farbenspiel aus Schwarz, Ocker und Gold.
Die Sommermonate (Juli–August) sind wegen der Hitze zum Wandern NICHT geeignet; viele Wege liegen ohne Schatten, und die Temperaturen überschreiten häufig 35 °C.

Genusswandern - Genießen, Schlemmen und entspannt Wandern

Direkt an den Wanderwegen befinden sich unsere ausgewählten Unterkünfte. Versorgt werden Sie in den Restaurants der Hotels bzw. der Herbergen, die Sie mit einheimischen Speisen verwöhnen. Ein Hol- und Bringservice sowie ein Gepäcktransport von Unterkunft zu Unterkunft stehen Ihnen zur Verfügung, ebenso wie eine deutschsprachige Reiseassistenz. So können Sie leicht und im eigenen Rhythmus unbeschwert Wandern.

Naturpark Cabo de Gata

Der Naturpark Sierra del Cabo de Gata

Das Cabo de Gata, das „Katzenkap“, gilt in Spanien fast als Mythos – als letztes weitgehend unverbautes Gebiet an der andalusischen Mittelmeerküste. Hier treffen Wüste und Meer, Vulkan und Salz, Geschichte und Stille aufeinander. Mit nur 180 mm Jahresniederschlag zählt die Region zu den trockensten Europas. Wo Wasser und Wind seit Jahrtausenden das Relief formen, entstanden einzigartige Lebensräume und eine Landschaft, die von der UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt ist.

Im Frühjahr verwandeln sich die steinigen Hänge in ein Blütenmeer aus Wildkräutern und Zwergpalmen, während im Herbst das warme Meer und sanftes Licht locken. Für Wanderer und Naturliebhaber ist das Cabo de Gata eine Landschaft voller Kontraste – rau und doch von erhabener Schönheit.

Die Sierra del Cabo de Gata – Vulkanisches Herz Andalusiens

Die Landschaft des Cabo de Gata–Níjar verdankt ihre spektakulären Formen einer bewegten Erdgeschichte. Vor etwa 15 bis 20 Millionen Jahren war das Gebiet Teil einer aktiven vulkanischen Zone, die durch die Kollision der afrikanischen und eurasischen Erdplatten entstand. Aus dieser geologischen Bewegung erhoben sich die Vulkane der heutigen Sierra del Cabo de Gata, deren dunkle Basalte, Tuffe und Lavaströme bis heute die Küstenlinie prägen.

Die markanten Felsen von Los Frailes, Mesa Roldán und Vela Blanca sind Überreste dieser vulkanischen Aktivität. Viele der Strukturen – wie erkaltete Lavaschichten, Kraterkegel oder verfestigte Ascheablagerungen – lassen sich noch klar erkennen und verleihen der Region ihren charakteristischen, fast mondartigen Reiz.

Mit dem Rückzug des Meeres während der Eiszeiten und dem Zusammenspiel von Wind, Sonne und Erosion entstanden anschließend Halbwüsten, Steppen und Dünenlandschaften, die sich bis heute ständig verändern. Im Zusammenspiel mit dem Meer bildeten sich zudem Küstenkliffe, Grotten und natürliche Felsbögen, die zu den eindrucksvollsten Geomorphologien des westlichen Mittelmeerraums zählen.

Besonders eindrucksvoll zeigt sich diese geologische Vielfalt an der Küste zwischen San José, Los Escullos und La Isleta del Moro – hier wechseln Basaltformationen mit hellem Tuffgestein, was die Landschaft in den Farben von Schwarz, Ocker und Gold leuchten lässt.

Das Herzstück des Naturparks ist die Sierra del Cabo de Gata, ein dunkler, vulkanischer Gebirgszug von rund 500 Metern Höhe, der sich von Südwesten nach Nordosten durchzieht. Sein höchster Punkt, der Fraile (493 m), liegt zwischen San José und Los Escullos. Die Hänge sind spärlich mit Trockenpflanzen bewachsen, geprägt von Lava, Basalt und Aschegestein, die aus vulkanischer Aktivität vor rund 15 Millionen Jahren stammen.

Zur Küste hin fällt die Sierra steil ab; vorgelagerte Klippen und kleine, geschützte Buchten schaffen ein spektakuläres Wechselspiel aus Fels und Meer. Diese Formationen gehören zu den ältesten Vulkanlandschaften des europäischen Festlands – ein Paradies für Geologen, Fotografen und Wanderer gleichermaßen.

Salinen & Feuchtgebiete – Das weiße Gold von Almería

Im Westen, nahe der Bucht von Almería, liegen die historischen Salinas de Cabo de Gata, deren Ursprünge bis in phönizische und römische Zeit zurückreichen. Hier nutzten Händler schon früh die salzhaltige Luft und das intensive Sonnenlicht der Region. Auf undurchlässigen Sedimentschichten sammelt sich Meerwasser, das unter der Sonne verdunstet – das gewonnene Salz galt einst als Handelsgut von hohem Wert.

Heute sind die Salinen ein ökologisches Herzstück des Parks: ein Rückzugsort für Flamingos, Seeschwalben, Säbelschnäbler und zahlreiche Zugvögel. Beobachtungsplattformen ermöglichen stille Einblicke in diese fragile Landschaft zwischen Dünen, Lagunen und Himmelsspiegelungen.

Steppen & Tierwelt – Leben in der Wüste

Im Inneren des Parks breiten sich Steppenlandschaften aus, die durch ihre Artenvielfalt überraschen. Hier leben Sand- und Spießflughühner, Dupont-Lerchen, Triel und der leuchtend gefärbte Wüstengimpel – Arten, die sonst eher in Nordafrika vorkommen.
Zwischen den Felsen der Sierra bewegen sich Ginsterkatzen, Füchse und Perleidechsen, während die Unterwasserwelt des Cabo de Gata mit über 1.400 marinen Arten zu den artenreichsten im westlichen Mittelmeer zählt.

Kulturelles Erbe – Von Phöniziern bis zur Neuzeit

Kaum eine Landschaft Andalusiens erzählt ihre Geschichte so unmittelbar wie das Cabo de Gata. Bereits die Phönizier nutzten die Küste als Handelsstützpunkt und bauten erste Salzbecken zur Konservierung von Fisch. Die Römer setzten diese Tradition fort und hinterließen Spuren von Siedlungen und Straßen entlang der Küste von Almería.

Mit dem Einzug der Arabischen Herrschaft (ab 711 n. Chr.) begann eine Blütezeit: Wasserbauten wie Aljibes und Norias sicherten Bewässerung und Landwirtschaft in der Halbwüste; die Stadt Almería, 955 n. Chr. von ʿAbd ar-Raḥmān III. gegründet, wurde zu einem der wichtigsten Häfen von al-Andalus. In den Dörfern von Níjar und Fernán Pérez sind arabisch-andalusische Einflüsse bis heute in Keramik, Textilkunst und Architektur spürbar.

Nach der Reconquista entstanden entlang der Küste zahlreiche Wachtürme und Festungen zum Schutz vor Piratenangriffen, darunter das Castillo de San Felipe in Los Escullos und der Torre de los Alumbres bei Rodalquilar.

Im 19. und 20. Jahrhundert folgte eine neue Phase der Nutzung: In Rodalquilar wurde Gold abgebaut – zunächst von Römern, später in industriellem Maßstab. Die stillgelegten Goldminen sind heute Teil des Geoparks, und das Besucherzentrum Casa de los Volcanes erzählt die Geschichte dieser Epoche zwischen Glanz und Verfall.

Naturpark & geschütztes Erbe

1987 wurde das Gebiet als Parque Natural Cabo de Gata-Níjar unter Schutz gestellt – das erste maritime Schutzgebiet Andalusiens. Seither ist ein Küstenstreifen von einer nautischen Meile seewärts Teil des Parks, in dem nur nachhaltige, handwerkliche Fischerei erlaubt ist.
Mit seiner Mischung aus Vulkanlandschaften, Wüste, Meer, Flora und Kultur gilt Cabo de Gata heute als eines der faszinierendsten Reiseziele Andalusiens – ein Ort, an dem sich die Geschichte der Erde und des Menschen auf engstem Raum verdichten.

 

Tag 1 l Willkommen im Naturpark Cabo de Gata - Individuelle Anreise nach Almería - San José

Willkommen an Andalusiens wilder Mittelmeerküste! Sie reisen individuell in das kleine Küstenstädtchen San José, das malerisch in einer geschützten Bucht im Herzen des Naturparks Cabo de Gata–Níjar liegt. Hier beginnt Ihre Wanderreise durch eine der eindrucksvollsten Landschaften Spaniens – zwischen Meer, Vulkanbergen und der stillen Weite der Halbwüste.

Zeit für einen ersten Spaziergang durch San José oder entlang der kleinen Hafenpromenade – vielleicht begleitet vom warmen Licht des frühen Abends und dem Duft des Meeres.

Ihr Hotel: Ein stilvolles Strandhotel im andalusischen Kolonialstil, ruhig am Rand der Bucht gelegen, mit weitem Meerblick und direktem Zugang zur Promenade von San José.

Zwei Übernachtungen im charmanten Küstenort San José, nur wenige Schritte vom Meer entfernt.

Hinweis: Gerne organisieren wir für Sie die Anreise, Flughafentransfers oder zusätzliche Übernachtungen – individuell abgestimmt auf Ihren Reiseplan.

Tag 2 l Von San José zu den Stränden von Genoveses und Mónsul

Heute beginnt Ihre erste Wanderetappe entlang einer der schönsten Küsten Andalusiens. Schon kurz nach dem Verlassen von San José passieren Sie die Molino de los Genoveses – eine restaurierte Windmühle aus dem 19. Jahrhundert und stiller Zeitzeuge, als Windkraft noch Lebensgrundlage war.

Der Pfad führt weiter durch duftende Macchia und erreicht schließlich die Playa de los Genoveses, eine weite, halbmondförmige Bucht, die ihren Namen einer Genueser Flotte aus dem Jahr 1147 verdankt. Damals landeten die Verbündeten des kastilischen Königs hier, um Almería von den Mauren zurückzuerobern.

Von hier führt der Küstenpfad weiter über die Cala de la Media Luna zur legendären Playa de Mónsul – einem Naturwunder aus schwarzem Lavasand, geformten Dünen und bizarren Felsen, die wie Skulpturen aus Feuer und Zeit wirken. Die Bucht diente mehrfach als Filmkulisse, unter anderem in Indiana Jones und der letzte Kreuzzug.

Der Rückweg verläuft über die kleinen Buchten Cala Chica und Cala de los Amarillos – eine Route voller wechselnder Perspektiven auf Meer und Fels.
Hinweis: Bei Flut kann der Übergang an der Cala Chica nur eingeschränkt begehbar sein; in diesem Fall umgehen Sie die Passage über den höher verlaufenden Pfad oberhalb der Küste.

Schließlich kehren Sie über die Playa de los Genoveses zurück nach San José

Übernachtung wie am Vortag in San José.

Kulinarischer Hinweis:
Probieren Sie am Abend in einem der kleinen Strandrestaurants fangfrischen Fisch oder Tintenfisch „a la plancha“ – dazu ein Glas kühler Weißwein aus der Region Almería.

Wanderung: ca. 16 km | Gehzeit: ca. 5-6 Std.

Tag 3 l Entlang der Vulkanfelsen nach La Isleta del Moro

Ihre heutige Etappe folgt der felsigen Südküste des Naturparks Cabo de Gata–Níjar, einer der eindrucksvollsten Küstenlandschaften Andalusiens. Der Pfad führt auf und ab über schmale, teils unbefestigte Wege hoch über dem glitzernden Blau des Mittelmeers. Das Gestein unter Ihren Füßen erzählt Erdgeschichte – erkaltete Lava, Tuff und Basalt schimmern in Farbtönen von Schwarzgrau über Ocker bis hin zu hellem Weiß.

Sie wandern zunächst durch sanft gewellte Hänge mit Agaven, Espartogras und Palmlilien und erreichen den hellsandigen Playa del Arco, umrahmt von bizarr geformten, weißen Tuffsteinfelsen – ein stilles Zeugnis der vulkanischen Vergangenheit. Weiter führt der Weg leicht ansteigend durch eine weite, von Dattelpalmen durchzogene Landschaft. Besonders im Frühjahr blühen hier wilde Kräuter und verleihen der kargen Szenerie einen überraschend zarten Duft.

Auf den letzten Kilometern öffnet sich der Blick auf das Meer und das kleine Fischerdorf La Isleta del Moro, das auf einer schmalen Landzunge zwischen zwei dunklen Lavaklippen liegt. Seine weiß getünchten Häuser und das vorgelagerte Felseiland verleihen dem Ort seinen unverwechselbaren Charakter. Einst von Moriscos, den Nachfahren maurischer Bewohner, gegründet, bewahrt La Isleta bis heute seine maritime Authentizität.

Hinweis: Der Küstenpfad ist stellenweise ausgesetzt und kann bei starkem Wind anspruchsvoller wirken; gutes Schuhwerk und Trittsicherheit sind empfehlenswert.

Im Dorf laden kleine Tavernen direkt am Meer zum Verweilen ein – fangfrischer Fisch, Tintenfisch a la plancha und Reisgerichte mit Meeresfrüchten sind Spezialitäten dieser Küste.

 

1 Übernachtung in La Isleta del Moro, in einem kleinen Haus mit Blick auf das Meer und den Hafen. Alternativ in einem eleganten Boutique-Landhaus (Cortijo) etwas landeinwärts.

Wanderung: ca. 13 km | Gehzeit: ca. 4 Std.

Tag 4 l Von La Isleta del Moro über Rodalquilar nach Las Negras

Heute verlassen Sie die Küste und tauchen in das stille Binnenland des Naturparks Cabo de Gata–Níjar ein. Der Pfad führt durch weite, sonnenverbrannte Täler mit Espartogras, Agaven und Feigenkakteen – eine fast wüstenhafte Landschaft, in der das archaische Wesen dieser Region spürbar wird. Der Duft von Thymian und Rosmarin begleitet Sie, während sich die Sicht auf die sanften Ausläufer der Sierra de Gata öffnet.

Bald erreichen Sie Rodalquilar, einst eine lebhafte Goldgräberstadt, heute ein stilles Dorf mit beinahe poetischer Atmosphäre. Entlang der alten Minenpfade wandern Sie vorbei an rostigen Fördergerüsten und den Ruinen der „Planta Denver“, wo bis in die 1960er-Jahre Gold aus vulkanischem Gestein gewonnen wurde. Im Besucherzentrum Casa de los Volcanes erfahren Sie mehr über die Geologie des Naturparks und die Geschichte des Bergbaus – ein faszinierender Einblick in die Verbindung von Erde, Feuer und Mensch.

Von hier führt der Weg weiter durch die sanft ansteigenden Ausläufer der Sierra zum Cortijo de los Frailes, einem verlassenen Gutshof aus dem 18. Jahrhundert. Er gilt als literarischer Schauplatz von Federico García Lorca, dessen Drama „Bodas de Sangre“ („Bluthochzeit“) auf einem wahren Ereignis basiert, das 1928 in dieser Gegend geschah: eine geplante Hochzeit, die in einem blutigen Familiendrama endete. Lorca verdichtete die Geschichte zu einem Sinnbild andalusischer Leidenschaft, Ehre und tragischer Verstrickung – einem der bedeutendsten Werke der spanischen Literatur.

Der Cortijo erhebt sich eindrucksvoll vor der Kulisse der Berge und bewahrt bis heute eine filmische, beinahe mythische Aura. Kein Wunder, dass er später mehrfach als Drehort diente, unter anderem für den Western Für eine Handvoll Dollar.

Am Nachmittag führt Sie ein aussichtsreicher Höhenpfad hinab Richtung Meer. Über karge Hügel und Lavakuppen gelangen Sie schließlich zum Küstenort Las Negras, dessen weiß getünchte Häuser sich malerisch um die kleine Bucht schmiegen. Am Strand liegen noch immer die Fischerboote, während der schwarze Lavakegel Cerro Negro majestätisch über dem Ort wacht.

Wanderung: ca. 16 km | Gehzeit: ca. 6-7 Std.


Alternative Route – Über die Küste von La Polacra nach Las Negras

Wer den Tag ohne Abstecher nach Rodalquilar verbringen möchte, wählt die einsame Küstenvariante – eine landschaftlich besonders reizvolle Route mit spektakulären Ausblicken auf Meer und Berge.

Vom Ausgangspunkt oberhalb von La Isleta del Moro führt der Pfad zunächst in sanftem Anstieg über karges, von Espartogras und Agaven bedecktes Gelände. Schon bald erreichen Sie das verlassene Gehöft Cortijo del Fraile Viejo, dann öffnet sich der Blick auf die weite, wilde Küstenlinie bei La Polacra – eine der unberührtesten Buchten des gesamten Naturparks.

Der Weg folgt einer alten Hirtenroute hoch über dem Meer. Auf der einen Seite das intensive Blau des Mittelmeers, auf der anderen das ockerfarbene Gestein der Sierra de Gata – ein Panorama von seltener Klarheit. Besonders im Frühjahr leuchten hier Thymian und Zwergpalmen, im Sommer steht die Luft still und heiß, durchzogen vom Duft nach Salz und Stein.

Kurz bevor Sie den Aussichtspunkt Punta de la Polacra erreichen, bietet sich ein Blick auf den Leuchtturm gleichen Namens, der einsam über den Klippen wacht – ein Symbol für die Weite und Abgeschiedenheit dieses Landstrichs.

Von hier steigt der Weg in Serpentinen hinab zum Meer und folgt anschließend dem Uferweg bis nach Las Negras, wo die weißen Häuser und Fischerboote bereits von Weitem sichtbar sind.

Wanderung: ca. 14 km | Gehzeit: ca. 5–5½ Std.

Übernachtung in Las Negras, in einem charmanten Haus nahe der Bucht.

Kulinarischer Hinweis:
Genießen Sie am Abend in einer der kleinen Tavernen frisch gegrillte Sardinen oder den regionalen Arroz marinero, begleitet von einem Glas kühlen Weißwein aus der Levante – mit Blick auf das Meer, das in der Abendsonne golden schimmert.

Tag 5 l Von Las Negras nach Agua Amarga

Ihre heutige Etappe gehört zu den landschaftlich eindrucksvollsten des gesamten Naturparks. Sie verlassen Las Negras auf einem schmalen Pfad entlang der Küste und steigen langsam hinauf über das schwarze Lavagestein des Cerro Negro – ein Stück erdgeschichtliches Theater, das Ihnen mit jedem Höhenmeter neue Perspektiven auf die zerklüftete Küstenlinie eröffnet.

Der Weg führt weiter über offene Hochebenen und durch einsame Schluchten mit duftendem Espartogras, Rosmarin und wilden Oleandern. Immer wieder öffnen sich Ausblicke auf das tiefblaue Mittelmeer und die schroffen Felsformationen, die wie versteinertes Feuer wirken. Nach etwa zwei Stunden erreichen Sie die verlassene Cala de San Pedro – eine halbmondförmige Bucht, deren Quelle die umliegenden Hänge mit Süßwasser versorgt. Die kleine, alternative Siedlung mit ihren Gärten und Palmen verleiht der Bucht eine fast mediterran-karibische Atmosphäre.

Von hier steigt der Weg anfangs steil, später sanft hinauf zum Collado de San Pedro, bevor Sie auf einem aussichtsreichen Panoramaweg durch die einsame Sierra hinunter nach Agua Amarga wandern. Der Name des Ortes („Bitteres Wasser“) erinnert an eine historische Quelle mit leicht salzigem Geschmack – doch das heutige Dorf zeigt sich freundlich und hell, umgeben von weißen Häusern, türkisfarbenem Meer und goldenen Klippen.

Hotelbezug für 2 Übernachtungen in Agua Amarga, in einem kleinen, stilvollen Hotel unweit des Strandes.

Kulinarischer Hinweis:
Genießen Sie den Abend auf einer der Terrassen mit Blick auf die Bucht. Die lokale Küche ist schlicht und mediterran: gegrillter Fisch mit Olivenöl, Mandelsuppe aus Níjar oder hausgemachte Tarta de Limón.

Wanderung: ca. 16 km | Gehzeit: ca. 6 Std.

Tag 6 l Rundwanderung ab Agua Amarga

Der heutige Tag steht im Zeichen einer abwechslungsreichen Rundwanderung entlang der spektakulären Küste rund um Agua Amarga.

Sie verlassen das kleine Küstenstädtchen auf einem ansteigenden Pfad, der sich oberhalb der Klippen entlangzieht und immer wieder grandiose Ausblicke auf das glitzernde Mittelmeer eröffnet. Bald erreichen Sie das Hochplateau der Mesa Roldán, ein markanter Tafelberg aus hellem Kalk- und Tuffgestein. Auf seiner Kuppe thront der Leuchtturm von Mesa Roldán, einer der ältesten und bekanntesten an der Mittelmeerküste. Gleich daneben steht das Castillo de Mesa Roldán, eine alte Küstenfestung aus dem 18. Jahrhundert, die einst den Handel und die Salinen von Almería vor Piraten schützen sollte.

Von hier führt der Weg weiter abwärts zu einem der schönsten Strände des Naturparks – der berühmten Playa de los Muertos („Strand der Toten“). Trotz seines düsteren Namens ist es ein Ort von fast überirdischer Schönheit: kristallklares Wasser, heller Kies, sanft geschwungene Felsen und Stille.

Je nach Wetter und Laune bietet sich ein Bad im Meer an, bevor Sie auf einem felsigen Pfad mit weiten Blicken über die Küste wieder zurück nach Agua Amarga wandern. Unterwegs duftet es nach Rosmarin und wildem Thymian, und mit etwas Glück können Sie Bussarde oder Möwen über den Klippen kreisen sehen.

Übernachtung wie am Vortag in Agua Amarga.

Kulinarischer Hinweis:
Zum Abschluss Ihrer Wanderreise empfiehlt sich ein Abendessen im kleinen Ort: vielleicht frischer Tintenfisch in Knoblauchöl, dazu ein Glas Weißwein aus der Sierra de Almería – und der Blick auf das Meer, das im Abendlicht golden schimmert.

Wanderung: ca. 12 km | Gehzeit: ca. 4–5 Std.

Tag 7 l Aufstieg zum El Fraile und Rückkehr nach San José

Ein kurzer Transfer bringt Sie am Morgen ins Landesinnere, wo Sie Ihre letzte Wanderung beginnen – eine eindrucksvolle Etappe, die Natur- und Kulturlandschaft miteinander verbindet und mit dem Aufstieg zum höchsten Gipfel des Naturparks Cabo de Gata, dem El Fraile (493 m), ihren Höhepunkt findet.

Zunächst folgen Sie einer stillen Rambla, einem trockenen Flusstal, das von Feigen- und Mandelbäumen, Agaven und Kaktusfeigen gesäumt ist. Bald zweigt der Pfad bergan in die vulkanische Sierra del Cabo de Gata ab. Der Anstieg führt über Geröllpfade und helle Tuffhänge hinauf, wo die Vegetation spärlicher wird und der Wind nach Salz und Meer riecht. Oben, auf dem Gipfel des El Fraile, öffnet sich ein atemberaubendes Panorama: Im Osten glitzert das Mittelmeer, im Westen breitet sich die Halbwüste von Tabernas aus, und tief unter Ihnen leuchten die weißen Häuser von San José.

Auf dem Rückweg liegt der kleine Ort El Pozo de los Frailes mit seinem restaurierten maurischen Schöpfbrunnen, an dem einst das Wasser mit einer Kette aus Tonkrügen gefördert wurde – ein schönes Zeugnis der arabisch-andalusischen Wasserbaukunst.

Am Nachmittag erreichen Sie wieder San José – den Ausgangspunkt Ihrer Wanderreise.
Vielleicht möchten Sie heute lieber eine kürzere Wanderung machen? Dann lassen Sie sich in Pozo del Fraile absetzen und wandern nach der Besichtigung zurück nach San José - ca. 3,5km. Oder Sie lassen sich zu Ihrem Lieblingsstrand fahren und am Nachmittag dort wieder abholen.

1 Übernachtung in San José, in Ihrer vertrauten Unterkunft vom Reisebeginn.

Wanderung: ca. 13 km | Gehzeit: ca. 5 Std. | inkl. Transfer

Tag 8 l Abreise oder individuelle Verlängerung

Nach dem Frühstück endet Ihre Wanderreise durch den Naturpark Cabo de Gata–Níjar – eine Woche voller Sonne, Meer und eindrucksvoller Landschaften.
Je nach Reiseplanung erfolgt die individuelle Abreise oder Sie genießen noch einige zusätzliche Tage an der Küste, um die Ruhe und das Licht Andalusiens auf sich wirken zu lassen.


Epilog – Abschied vom Meer

Wer durch den Naturpark Cabo de Gata–Níjar wandert, entdeckt ein Andalusien jenseits aller Klischees: rau, still und von elementarer Schönheit. Zwischen Vulkangestein und Meer, Wüste und Licht offenbart sich eine Landschaft, die nichts vorgibt und alles schenkt – Weite, Wind und den Rhythmus der Natur.

Am Ende bleibt die Erinnerung an eine Woche voll weiter Horizonte, leiser Farben und unvergesslicher Eindrücke – an Wege, die sich ins Gedächtnis schreiben wie die salzigen Spuren des Meeres auf der Haut.
Und vielleicht auch die Gewissheit, dass wahre Stille nicht leer, sondern erfüllt ist.

Zubuchbare Verlängerungen

Verlängerungsaufenthalt am Meer - Andalusien

Gönnen Sie sich eine Auszeit an der schönen Costa del Sol mit gemäßigtem Mittelmeer-Klima oder an der andalusischen Atlantikküsste Costa de la Luz!
Gerne buchen wir Ihnen Verlängerungsnächte in einem schönen Strandhotel - in charmanten Boutique-Hotels oder Wellness-Ressorts.

Reiseleistungen

  • 7 Übernachtungen mit Frühstück in stilvollen, individuell gestalteten Landhotels und charmanten Boutiquehäusern. Mediterranes Design, maurisch-andalusische Elemente und liebevolle Details prägen diese exklusiven Adressen im Herzen des Naturparks Cabo de Gata.
  • 1x Transfer von Agua Amarga nach San Jose
  • 6 ausgewählte Wanderetappen
  • Transfers laut Tagesprogramm
  • Gepäcktransport zur jeweils nächsten Unterkunft (1 Gepäckstück pro Person – Sie tragen nur Ihren Tagesrucksack)
  • GPS-Tracks, ausführliches Kartenmaterial und Wegstrecken-Beschreibung
  • örtliche Steuern und Gebühren

Sonstige Leistungen

  • ABANICO-Reiseinformationspaket inkl. vielseitigem Karten- und Informationsmaterial mit wertvollen Insider-Tipps
  • hochwertige Reiseliteratur
  • pro Zimmer: ausführliches Kartenmaterial, Rother-Wanderführer und Wegstrecken-Beschreibung
  • exclusive ABANICO-Begrüßung und Informations-Gespräch mit Ihrer Reiseassistenz auf deutsch
  • Reise-Sicherungsschein
  • Service: unser eigenes Büro in Granada mit 24-Stunden-Notfallservice garantiert Ihnen deutschsprachige Reiseassistenz und unbeschwertes Reisen

Nebenkosten l nicht inkludierte Leistungen

  • An-/Abreise
    ► Gerne buchen wir für Sie Flüge zu tagesüblichen Preisen
    ► Gerne buchen wir für Sie einen Mietwagen zu tagesüblichen Preisen
  • Ein Transfer ab/bis Málaga kann kostengünstig organisiert werden
  • Reise-Versicherungspakete
  • alle nicht erwähnten Mahlzeiten
  • Führungen sowie nicht erwähnte Eintrittsgelder
  • persönliche Trinkgelder

Hier finden Sie allgemein gültige und wichtige Detailinformationen für Ihre Reise nach Andalusien.

Charakter der Tour

Mäßige An- und Aufsteige gemäß dem Küstenverlauf. 4-6-stündige Küsten-Wanderungen auf markierten Pfaden ohne Wanderführer. Teilweise wandern Sie auf alten, holprigen Schmuggler- und Grenzererpfaden. Nach längeren Regenperioden können die Pfade matschig / rutschig sein.
Die Gesamtstrecke beträgt ca. 60 km.

Kondition

Die einzelnen Etappen erfordern eine gute Allgemein-Kondition und Ausdauer. Insbesondere sind die ständige Meeresbrise, starke Sonneneinstrahlung und das Gehen auf sandigen Pfaden kräftezehrend.

Tour-Assistenz

Eine kompetente deutsch-sprachige Tourassistenz ist für Sie rund um die Uhr telefonisch erreichbar.

Auf Wunsch können wir einen privaten Wanderführer vermitteln.

Klima

In dieser Region herrscht überwiegend gemäßigtes, mediterranes Klima. Beste Wanderzeit März bis Mai, Ende September bis Mitte November.

Anreise

Die Anreise ist bei dieser Reise nicht inkludiert und erfolgt in Eigenregie. Unsere Leistungen beginnen und enden ab dem Ort, der aus dem Leistungsabschnitt unserer Reisebeschreibungen hervorgeht (z.B. Flughafen im Reiseland).

Gerne buchen wir Ihre Flüge mit renommierten Fluggesellschaften zum aktuellen Tagespreis, rail&fly Tarife sind auf Anfrage möglich.
Reisen Sie mit dem eigenen Auto an, sprechen Sie uns für weitere Informationen gerne an.

Durchführung

Das vorliegende Tourenprogramm wurde von unseren Tourenleitern auf Grund langjähriger Gebietskenntnis und Erfahrung entwickelt. Die Durchführung hängt allerdings von den allgemeinen Verhältnissen, insbesondere auch vom Wetter ab. Diese Bedingungen können sich kurzfristig ändern.

Versicherung

In unseren Reisepreisen sind keine Reiseversicherungsangebote enthalten.
Da mehrere Faktoren, die Sie nicht beeinflussen können, dazu führen können, dass Sie die Reise nicht antreten können, empfehlen wir allen Reisenden den Abschluss einer Reiserücktritts-, Reiseunfall- und Reisekrankenversicherung (bei Wanderreisen zusätzlich eine Bergungskostenversicherung). Bei der Reiserücktrittsversicherung sollte darauf geachtet werden, dass auch nicht-medizinische Schadensfälle für Sie und Ihre Familie abgedeckt sind. Auslandskrankenschein oder Krankenversichertenkarte sollten mit ins Reisegepäck.

Wir empfehlen unseren Reisenden eine Reiseversicherung der Allianz Global Assistance. Tarife, Konditionen und Direktbuchungsmöglichkeit finden Sie hier (Hartmann und Seiz oHG)

Ausrüstungsliste
  • weicher Trekkingstiefel, knöchelhoch

  • bequeme Halbschuhe / Turnschuhe

  • Tagesrucksack ca. 15l, stabile Reisegepäcktasche

  • Stirnlampe

  • funktionale Wanderbekleidung

  • Wind- und wetterfeste Wanderjacke

  • Fleecejacke

  • Sonnenschutz, Sonnenmütze

  • Sonnenbrille

  • wetterfeste Sonnencreme / Sonnenstift

  • Taschenmesser

  • Handy

  • Fotoausrüstung, Fernglas (empfehlenswert)

  • 1-2 Trekkingstöcke (empfehlenswert)

  • kleine Rucksackapotheke, Tape + Blasenpflaster, Rettungsfolie

  • gültige Reisedokumente (Personalausweis), DAV/SAC-Ausweis, Versichertenkarte, Geld (Euro)

Termine

Termine frei wählbar!

ganzjährig buchbar

Optimale Reisezeit
März - Mai
September-November

Preise pro Person

Doppelzimmerab 875,00 €
Aufpreis Einzelzimmerab 230,00 €
Aufpreis für Einzelreisend zuzüglich zum EZ-Zuschlag80,00 €

Ihr Kontakt zu uns

Monica Baur-Martinez
Reiseberatung & Geschäftsführung

Telefonische Beratung
Tel: +49 711 83 33 40

Montags bis Freitags 10.00 bis 17.00 Uhr