KASTILIEN-LEON Die Pilgerroute der Heiligen Teresa von Avila

Die kastilische Provinzhauptstadt Ávila ist die Wiege bekannter spanischer Mystiker wie der Heiligen Teresa und des hl. Johannes vom Kreuz.Dies wird in den zahlreichen Kirchen und Klöstern deutlich, die es in der ganzen Stadt gibt.

So befindet sich an der Plaza de la Santa das Kloster, das seit 1636 die Stelle des Geburtshauses der hl. Teresa von Ávila einnimmt. Das Gebäude mit barockem Portal beherbergt eine bedeutende Figurensammlung von dem Bildhauer Gregorio Fernández sowie eine der Heiligen gewidmete Kapelle mit reicher Ausschmückung. Im Innern gibt es einen kleinen Garten, in dem die Heilige als Kind gespielt haben soll.

Die Nonne, Mystikerin und Kirchenlehrerin wurde am
28. März 1515 in Ávila als Teresa de Cepeda y Ahumada geboren und verstarb am 4. Oktober 1582 in Alba de Tormes (Prov. Salamanca) in Spanien. Die einflussreiche Autorin und Begründerin des religiösen Ordens der Unbeschuhten Karmeliter wurde zuerst im Kloster der Augustinerinnen ihrer Heimatstadt erzogen; 1535 entschloss sie sich zum Eintritt in den Orden der Karmelitinnen. Nach Christusvisionen (1555) und besorgt durch die nachlassende Disziplin unter den Karmelitinnen, beschloss sie eine Reformierung des Ordens und gründete im Kloster des heiligen Joseph in Avila 1562 die erste reformierte Gemeinschaft der Karmeliter, den Orden der Unbeschuhten Karmelitinnen. Hier setzte sie die genaue Befolgung der ursprünglichen strengen Regeln der Karmeliten durch. Nur fünf Jahre später wurde Teresa von Avila dazu befugt, ähnliche Klöster auch für Männer zu errichten. Gemeinsam mit dem spanischen Mystiker Johannes vom Kreuz (Juan de la Cruz). gründete sie trotz heftigen Widerstands 1568 insgesamt 32 solcher Reformklöster für Frauen und für Männer, worüber sie in ihrem „Buch der Gründungen“ später darüber berichtete. Zwei Jahre vor ihrem Tod erhielten die Unbeschuhten Karmeliten die Anerkennung des Papstes als eigenständige klösterliche Körperschaft.

Anlässlich der Fünfhundertjahrfeier zur Geburt der Heiligen Teresa im kommenden Jahr haben sich 17 Gemeinden in vier Autonomen Regionen (Kastilien-Leon, Kastilien-La Mancha, Andalusien und Murcia) zusammengeschlossen, um eine neue Pilgerroute einzurichten, die den Reisen und Klostergründungen der weltklugen und ortsbewanderten Heiligen folgt. Wer mehr als vier Klostergründungen in mindestens zwei Regionen besucht hat, darf den Titel eines Heiligen Teresa-Pilgers führen. Den Pilgerstempel erhalten die zukünftigen Pilger in den Touristenbüros von Avila, Medina del Campo, Malagón, Valladolid, Toledo, Pastrana, Salamanca, Alba de Tormes, Beas de Segura, Sevilla, Caravaca de la Cruz, Villanueva de la Jara, Palencia, Soria, Granda und Burgos.

Angesichts der wachsenden Bedeutung des religiösen Tourismus – jedes Jahr reisen úber 70.000 Touristen aus religiösen Motiven nach Spanien - stellt die neue Pilgerroute ein Projekt dar, das nicht nur den (kunst-)historischen und anthropologischen Reichtum, sondern auch die gastronomischen Besonderheiten jedes der einzelnen Landstriche, die die Heilige Teresa im Rahmen ihrer Gründungsmission bereist hat, ins Licht der Öffentlichkeit rückt.

© Text OTE

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