Galicien - Seine Geschichte in der Welt

Mit Galicien und seiner Bedeutung in der Weltgeschichte, von der Vorgeschichte bis zur Gegenwart, befasst sich die erste große Xacobeo-Ausstellung, mit der das Jakobusjahr 2021 vorbereitet wird.

Vom 8. November bis 12. April 2020 werden in der Kulturstadt von Santiago de Compostela Schlüsselwerke der galicischen Kultur gezeigt, die noch nie zuvor in Galicien zu sehen waren. Zu den 300 Exponaten gehören u.a. "Das Buch der Invasionen", eines der grundlegenden Werke der irischen Mythologie, in denen erstmals der legendäre Keltenkönig Breogán erwähnt wird.

Die Ausstellung bringt auch zum ersten Mal die „Sawley Map“ nach Galicien, eine der ältesten enzyklopädischen Weltkarten in Europa, auf der die Kathedrale von Santiago als das wichtigste Gebäude des Kontinents erscheint. Das Werk aus der Zeit des Pórtico de la Gloria (12. Jahrhundert) stellt die Kathedrale von Santiago größer als die Basilika von Rom dar, was Rückschlüsse auf die Bedeutung von Santiago de Compostela in einer Zeit besonderer kultureller, wirtschaftlicher und institutioneller Blüte, der sogenannten Compostelana-Ära, zulässt.

Durch die Zusammenführung von Werken mit hohem symbolischen Wert aus dem Besitz von renommierten Institutionen wie der Vatikanischen Bibliothek, dem Trinity College, der Universität von Cambrigde oder dem Nationalen Archäologischen Museum von Portugal wird ein besseres Verständnis der galicischen Kultur und Identität im internationalen historischen Rahmen erreicht.

Weitere Highlights der Ausstellung stellen zwei Calixtinus-Codices dar, die aus der Vatikanischen Bibliothek und der Universität von Salamanca stammen. Die beiden Manuskripte aus dem 12. Jahrhundert gelten als erste und bekannteste Jakobsweg-Führer voller Geschichte, Kunst und Kultur. Die Liedsammlung Cancioneiro de Ajuda aus der Nationalbibliothek von Lissabon, die von einer einzigen Person in gotischer Schrift und mit zahlreichen Miniaturen versehen verfasst wurde, ist das wertvollste Beispiel für die portugiesisch-galicische mittelalterliche Lyrik.

Das Kulturprojekt „Galicien, seine Geschichte der Welt“ bietet ebenfalls die einmalige Möglichkeit, ein Manuskript aus der Arezzo-Bibliothek in Italien von der spätantiken Autorin Egeria aus Galicien zu betrachten, die als Pilgerin im späten 4. Jahrhundert das Heilige Land bereiste und darüber einen Reisebericht in Form eines Briefes an andere Frauen verfasste. Die Ausstellungsbesucher werden auch von dem Krieger von Lesenho, eine Leihgabe des Archäologischen Nationalmuseum Portugals, fasziniert sein, der zum zentralen Verständnis der Eisenzeit im Nordwesten der spanischen Halbinsel beiträgt.

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