Galicien - Hexen und Feuer

Galicien - Hexen und Feuer in der Johannisnacht von La Coruña

In der Johannisnacht, wenn der Beginn des Sommers gefeiert wird, verwandelt sich die galicische Hafenstadt La Coruña in ein gigantisches Freudenfeuer. Über 100.000 Besucher ziehen an die Strände von Riazor und Orzán, um dort die längste Nacht des Jahres im Fackelschein von unzähligen Johannisfeuern zu erleben. In der Johannisnacht wird ein großes Johannisfeuer entfacht und die erste „Meiga Mayor“ ernannt, umringt von ihren vier Ehren-Meigas. Die Figur der „meiga“, eine Art gute Hexe, die weissagt und berät, ist im mythischen Galicien zuhause. Sie wird nach wie vor von der Bevölkerung bei Problemen aller Art aufgesucht, um ihren Beistand zu erlangen.

Veranstaltungen und Festzyklen, die zuvor in Vergessenheit geraten waren, wurden neu belebt und das Fest entwickelte sich mit den Jahren immer mehr zu einer festen Institution. Zur „Noite da Queima“ wird ein anderthalbmonatiges Festprogramm aufgestellt, dessen Höhepunkte die Theater-, Musik- und Tanztage; die Hommage an die Frau von La Coruña, das Hexentanzfest und natürlich das Johannisfest selbst sind.
An den traditionsreichsten Orten der ganzen Stadt finden Kammermusikkonzerte, Recitals, Ausstellungen, Ballett und Regionaltänze statt. Der heiß ersehnte Tag jedoch ist der 23. Juni. Den ganzen Tag lang ziehen Märsche und Umzüge durch die Stadt. Musikkapellen, Dudelsäcke, traditionelle Tänze sowie Riesen und Gigantenköpfe prägen die Straßen von La Coruña mit Farbenpracht, Freude und festlichen Klängen. Die Plaza de María Pita ist Schauplatz eines Musikfestivals; zur Essenszeit füllt sich die Luft mit dem Geruch von gebratenen Sardinen, die bei den zahlreichen „sardiñadas“ in allen Vierteln der Stadt zubereitet werden.

Stück für Stück werden bei Anbruch der Nacht Hunderte von Feuern entzündet. Besonders beeindruckend sind die Feuer an den Stränden von Riazor und Orzán. Um Mitternacht spiegelt sich die Farbe des Feuers im Wasser des Atlantischen Ozeans: Die „Feuernacht“ – „a noite da queima“ – hat ihren Höhepunkt erreicht und ein riesiger, zwei Tage zuvor an dieser Stelle errichteter Scheiterhaufen beginnt zu brennen. Nicht selten folgen zahlreiche Personen einem Reinigungsritual und tauchen in das Wasser vor Riazor ein. Am Himmel erstrahlen Feuerwerke; das Fest geht bis in die frühen Morgenstunden hinein weiter in den Straßen von La Coruña.

Termin: 23.-24. Juni jährlich

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